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Vor Selenskyj-Trump-Treffen: Massive Luftangriffe auf die Ukraine

Feuerwehrleute an einem beschädigten Wohnhaus in Kiew, Ukraine
Feuerwehrleute an einem beschädigten Wohnhaus in Kiew, Ukraine (© REUTERS)

Kurz vor dem Treffen des ukrainischen Präsidenten Selenskyj mit US-Präsident Trump hat Russland die Ukraine erneut aus der Luft angegriffen. Aus Kiew werden Verletzte gemeldet. Zudem fiel in Tausenden Haushalten die Heizung aus.

Die russische Armee hat in der Nacht die Ukraine erneut mit Raketen- und Drohnenangriffen überzogen. Aus Kiew wurden am frühen Samstagmorgen Explosionen gemeldet, landesweit gab es Luftalarm. In zwei Hochhäusern sind nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko schwere Brände ausgebrochen.

Klitschko berichtete auf Telegram von mehreren Verletzten. Die Zahl sei seinen Angaben zufolge inzwischen auf 19 gestiegen.

Tausende Haushalte ohne Heizung

Zudem fiel in Kiew in Tausenden Haushalten die Heizung aus. Es gab auch Stromausfälle. "Derzeit gibt es in der Hauptstadt mehr als 2.600 Wohnhäuser, 187 Kindergärten, 138 Schulen und 22 soziale Einrichtungen ohne zentrale Wärmeversorgung", teilte Klitschko weiter mit. "Energieversorger und Kommunalbetriebe arbeiten daran, die Energie- und Wärmeversorgung wiederherzustellen." Die Temperatur in der Hauptstadt liegt bei etwa Null ‌Grad Celsius.

In der umliegenden Region Kiew sind den Behörden zufolge zudem 320.000 Haushalte ohne Strom.

Die ukrainische Luftwaffe hatte in der Nacht auch vor Attacken unter anderem in den Regionen Tschernihiw, Mykolajiw, Charkiw und Schytomyr gewarnt. Aus mehreren Orten wurden Explosionen und Brände gemeldet. Ziel sei unter anderem die Energieinfrastruktur gewesen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte auf X, die russischen Angriffe mit fast 500 Drohnen und 40 Raketen zeigten, dass die Russen "den Krieg nicht beenden" wollten, sondern lieber "jede Gelegenheit nutzen, um der Ukraine noch größeres Leid zuzufügen und ihren Druck auf andere in aller Welt zu erhöhen".

Selenskyj trifft Trump in den USA

Die Angriffe erfolgten einen Tag vor dem geplanten Treffen von Selenskyj mit US-Präsident Donald Trump in Palm Beach im Bundesstaat Florida. Das Weiße Haus kündigte das bilaterale Treffen für Sonntagnachmittag 15.00 Uhr Ortszeit (21.00 Uhr MEZ) an. Bei dem Treffen der beiden Staatschefs soll weiter über ein Ende des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gesprochen werden.

Selenskyj hatte das Treffen mit Trump bereits angekündigt. Vieles könne vor dem neuen Jahr beschlossen werden, so Selenskyj. Er beriet sich zudem mit Verbündeten - darunter Kanzler Friedrich Merz und NATO-Generalsekretär Mark Rutte. Die russische Seite hatte zurückhaltend auf den überarbeiteten US-Plan für die Ukraine reagiert. Einige westliche Experten vermuten, dass die russische Führung nicht ernsthaft verhandeln möchte, sondern weiter auf eine militärische Lösung setzt.

Metall- und Elektrobranche: Arbeitgeber rechnen mit fortgesetztem Jobabbau

Ein Arbeiter in einem Schutzanzug arbeitet in einer Eisengießerei
Ein Arbeiter in einem Schutzanzug arbeitet in einer Eisengießerei (© dpa)

Wegen der hohen Energie- und Arbeitskosten geht der Arbeitgeberverband Gesamtmetall von einem weiteren Abbau Zehntausender Jobs im neuen Jahr aus. Die Regierung müsse mehr tun gegen EU-Bürokratie, so Gesamtmetall-Chef Zander.

Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall rechnet mit einem weiteren Abbau Zehntausender Arbeitsplätze in der Metall- und Elektrobranche im kommenden Jahr und macht die hohen Produktionskosten für Firmen in Deutschland dafür verantwortlich. Die Unterauslastung in der Produktion "können die Unternehmen nicht auf Dauer aushalten. Aktuell verlieren wir pro Monat fast 10.000 Arbeitsplätze", sagte der Hauptgeschäftsführer des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Oliver Zander, der Bild.

"Die Steuern, die Energiekosten und die Arbeitskosten sind am Standort Deutschland so hoch, dass sich für viele Unternehmen die Produktion hier schlicht nicht mehr rechnet", erklärte Zander. Er betonte, die Beschäftigung in der Branche sinke bereits seit 21 Monaten ununterbrochen und zumindest kurzfristig werde sich das auch nicht ändern.

Warnung vor zunehmenden EU-Vorschriften

Von der Bundesregierung forderte der Gesamtmetall-Chef einen härteren Kampf gegen die EU-Bürokratie. In diesem Jahr werde es einen neuen Rekord bei verbindlichen Rechtsakten und Rechtsaktänderungen durch die EU-Kommission geben, warnte er.

Er rief Kanzler Friedrich Merz auf, bei dem anstehenden EU-Gipfel im Februar einen Kurswechsel einzuläuten. "Auf Anregung von Bundeskanzler Merz wollen die europäischen Staats- und Regierungschefs am 13. Februar 2026 die EU-Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Es ist unerlässlich, dass dort auch eine Eindämmung der Rechtsakte beschlossen wird", sagte er.

Silvester: Ärztepräsident fordert Verbot privater Böllerei

Abgebrannte Böller liegen auf einer Straße in Düsseldorf
Abgebrannte Böller liegen auf einer Straße in Düsseldorf (© dpa)

Schwere Verletzungen, Knalltraumata, Böller als Waffen gegen Polizei und Rettungskräfte: In die Debatte um ein privates Böllerverbot hat sich Ärztepräsident Reinhardt mit deutlichen Worten eingeschaltet.

In der Debatte um ein Böllerverbot hat Ärztepräsident Klaus Reinhardt eindringlich an die Innenminister appelliert. "Die Innenminister von Bund und Ländern müssen endlich handeln und die Bevölkerung vor den Gefahren der Knallerei schützen", sagte der Präsident der Bundesärztekammer dem RedaktionsNetzwerk Deutschland.

"Die ungeregelte Knallerei führt immer wieder zu schweren Verletzungen auch bei Unbeteiligten; sie ängstigt viele Menschen, ist schlecht für das Klima und verursacht enormen Müll", fügte er hinzu. "Niemand hat etwas gegen organisierte Feuerwerke an zentralen Plätzen; doch die wilde Böllerei muss untersagt werden", fordert der Mediziner.

Todesängste und Verletzungen

Reinhardt sagte, jedes Jahr erlitten viele Menschen Verletzungen durch explodierende Feuerwerkskörper. Kinder und Jugendliche seien häufig von Knalltraumata betroffen. Hinzu kämen Verletzungen am Auge und Verbrennungen. "Das sorgt für volle Notaufnahmen in den Kliniken und kostet die gesetzliche Krankenversicherung Millionen", so Reinhardt.

Knallkörper seien immer wieder als Waffen gegen Polizei, Feuerwehr und Rettungskräfte eingesetzt worden. Es sei außerdem vollkommen daneben, das neue Jahr mit Raketen zu begrüßen, während hierzulande mehr als eine Million Kriegsflüchtlinge lebten. "Viele von ihnen haben in ihrer Heimat Bomben und Granaten erleben müssen. Da löst die Silvesterknallerei nicht selten sogar Todesängste aus."

EVP-Chef im Europaparlament: Weber würde wieder mit rechten Parteien stimmen

Manfred Weber im  EU-Parlament in Straßburg (Archivbild Oktober 2025)
Manfred Weber im EU-Parlament in Straßburg (Archivbild Oktober 2025) (© EPA)

EVP-Chef Weber schließt weitere gemeinsame Abstimmungen mit rechten Parteien im EU-Parlament nicht aus. Als Beispiel nannte er den Kampf gegen irreguläre Migration. Die "Brandmauer" habe dennoch weiter Bestand.

Der Vorsitzende der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber (CSU), schließt ein erneutes gemeinsames Votieren mit rechten Parlamentariern im Europaparlament etwa bei der Einwanderungspolitik nicht aus.

Ihm sei "wichtig, dass wir im Europaparlament keine strukturierte Zusammenarbeit mit rechtsradikalen Parteien haben", sagte Weber den Zeitungen der Funke Mediengruppe. "Aber wir werden uns durch niemanden aufhalten lassen, um illegale Migration zu stoppen und unseren Wohlstand zu sichern."

Weber: "Die Brandmauer steht"

"Wenn sich die Sozialdemokraten einem Rats-, Kommissions- ‌oder bereits miteinander vereinbarten Kompromisstext verschließen - wie soll ich ​darauf reagieren?", sagte ‍er mit Blick auf ‌das Lieferkettengesetz zur Verpflichtung von Konzernen, gegen Verstöße bei Menschenrechten und Umweltauflagen ihrer Zulieferer vorzugehen.

Im November stimmte die EVP mit rechten und rechtsextremen Fraktionen im Europaparlament, um das Lieferkettengesetz abschwächen. Dies war auch in Deutschland kritisiert worden. Den Vorwurf, er habe damit die Brandmauer nach rechts ins Wanken gebracht, wies Weber zurück: "Die Brandmauer steht. Wir wissen, wer unsere Feinde sind", sagte er.

Schnee und Winterstürme: Hunderte Flüge in den USA gestrichen

Schneepflüge räumen das Vorfeld am Flughafen in New York
Schneepflüge räumen das Vorfeld am Flughafen in New York (© dpa)

Im Nordosten der USA ist der Flugverkehr wegen Sturmwarnungen und Schneefall stark beeinträchtigt. Hunderte Flüge wurden annulliert - ausgerechnet im Weihnachtsreiseverkehr. Für viele Bundesstaaten gelten Unwetterwarnungen.

Angesichts von Warnungen vor schweren Winterstürmen und starkem Schneefall im Mittleren Westen und Nordosten der USA ist es inmitten der winterlichen Hauptreisewelle zu massiven Ausfällen und Verspätungen im Flugverkehr gekommen.

Bis Freitagnachmittag (Ortszeit) wurden laut der Website Flightaware mindestens 1.490 Flüge annulliert, mehr als 5.900 weitere waren verspätet. Besonders von den Flugstreichungen und Verspätungen betroffen waren laut Flightaware die Flughäfen von New York und Chicago. Heute werden Hunderte Verbindungen ausfallen.

Schneeräumen in New York

Für den Bundesstaat New York waren für die Nacht zum Samstag bis zu 25 Zentimeter Schnee vorausgesagt. Der US-Wetterdienst NWS sagte für die Region im Norden der Großen Seen Schneefall vorher und warnte vor schwierigen Straßenverhältnissen.

Auch für die Millionenmetropole New York gilt eine Unwetterwarnung wegen des Wintersturms. Genauso wie für die Bundesstaaten Pennsylvania, New Jersey und Connecticut sowie für Teile von Michigan, Massachusetts und Rhode Island.

In Kalifornien an der Westküste der USA führten Unwetter derweil zu Überschwemmungen. Der Flughafen von Santa Barbara, nordwestlich von Los Angeles, musste den Betrieb zeitweise einstellen.

Nach schweren Grenzgefechten: Kambodscha und Thailand vereinbaren Waffenruhe

Auf diesem von der Agence Kampuchea Press (AKP) veröffentlichten Foto ist der kambodschanische Verteidigungsminister Tea Seiha (Mitte links) neben dem thailändischen Verteidigungsminister Natthaphon Narkphanit (Mitte rechts) zu sehen.
Auf diesem von der Agence Kampuchea Press (AKP) veröffentlichten Foto ist der kambodschanische Verteidigungsminister Tea Seiha (Mitte links) neben dem thailändischen Verteidigungsminister Natthaphon Narkphanit (Mitte rechts) zu sehen. (© Agence Kampuchea Press (AKP)/AP)

Thailand ‍und Kambodscha haben eine Waffenruhe vereinbart - und damit wochenlange Grenzgefechte beendet. Mehrere Sicherheitsmaßnahmen sollen ein Wiederaufflammen des Konflikts verhindern.

Nach wochenlangen Gefechten an der Grenze haben sich Thailand und Kambodscha auf eine sofortige Waffenruhe verständigt. Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten eine entsprechende Vereinbarung.

Diese betrifft "alle Arten von Waffen, Angriffe auf Zivilisten, zivile Objekte und Infrastruktur sowie militärische Ziele beider Seiten - in sämtlichen Fällen und in allen Gebieten", heißt es in der gemeinsamen Stellungnahme.

Die Minister hatten sich an einem Grenzkontrollpunkt zwischen der kambodschanischen Provinz Pailin und der thailändischen Provinz Chanthaburi getroffen. Vorausgegangen waren in den vergangenen Tagen vorbereitende Beratungen in einem gemeinsamen Ausschuss zu Grenzfragen.

Evakuierte sollen bald zurückkehren

Die Waffenruhe soll von einem Beobachterteam des südostasiatischen Staatenbundes ASEAN überwacht werden, dem beide Länder angehören. "Die Einhaltung der Waffenruhe wird 72 Stunden lang überwacht, um sicherzustellen, dass sie umgesetzt wird und weiterhin gilt", erklärte Thailands Verteidigungsminister Nattaphon Narkphanit.

Sobald sich die Lage stabilisiert habe, könnten Zivilisten sicher in ihre Heimat zurückkehren. "Danach werden die 18 kambodianischen Soldaten freigelassen - gemäß internationalen Grundsätzen, die eine Freilassung nach der Beendigung der Feindseligkeiten vorsehen."

Sein kambodschanischer Amtskollege Tea Seiha sagte, die Waffenruhe ebne den Dorfbewohnern, die aus ihren Häusern entlang der Grenze evakuiert wurden, den Weg zurückzukehren, in ihren Häusern zu leben, Geschäfte zu betreiben und auf den Feldern zu arbeiten.

Hotline soll weitere Konflikte verhindern

Beide Seiten vereinbarten laut Medienberichten, die derzeitigen Truppenstärken auf beiden Seiten des umstrittenen Grenzgebiets beizubehalten, aber keine weiteren Einheiten zu stationieren.

Um zukünftige Spannungen zu verhindern, kündigte Thailands Verteidigungsminister Natthaphon Narkphanit weitere Sicherheitsmaßnahmen an: "Auf politischer Ebene wird es eine direkte Kommunikation über Hotline zwischen den Verteidigungsministern und den Oberbefehlshabern beider Seiten geben. Falls erforderlich werden hochrangige Vertreter in das Gebiet entsandt, um etwaige Probleme zu klären."

Die Außenminister der beiden buddhistisch geprägten Königreiche, Sihasak Phuangketkeow und Prak Sokhonn, wollen sich am Sonntag und Montag in der chinesischen Provinz Yunnan mit Chinas Außenminister Wang Yi zu Beratungen über den Grenzkonflikt treffen.

Zuvor wochenlange Kämpfe

Die Kämpfe waren ‍Anfang Dezember ​wieder aufgeflammt, nachdem eine im Juli vermittelte Waffenruhe gescheitert war. Die Gefechte wurden an mehreren Stellen der etwa 800 Kilometer langen thailändisch-kambodschanischen Grenze geführt.

IS-Lager im Visier: Welche Strategie fahren die USA in Nigeria?

Die Zeitung The Nation berichtet über die Angriffe auf den IS
Die Zeitung The Nation berichtet über die Angriffe auf den IS (© REUTERS)

Mit Angriffen auf mutmaßliche IS-Lager im Nordwesten Nigerias wollen die USA ein Zeichen setzen. US-Präsident Trump spricht vom Schutz verfolgter Christen - doch ein Militärexperte sieht die Aktion skeptisch.

Laut US-amerikanischen Medien feuerte ein US-Marineschiff mehr als ein Dutzend Marschflugkörper vom Typ Tomahawk ab. Wie ein Pentagon-Vertreter sagte, habe man zwei Lager der Terrororganisation "Islamischer Staat" (IS) im Nordwesten von Nigeria im Visier gehabt. Zum Schaden machten weder die USA noch Nigeria detaillierte Angaben.

"Taktisch macht das viel aus, strategisch vielleicht weniger", schätzt Cedric Leighton, US-Luftwaffenoffizier im Ruhestand, im Sender CNN den Angriff ein. "Da brauchen wir erst noch die Bewertung durch das Militär." US-Regierungen - vor allem die derzeitige - setzten gerne Tomahawks ein, weil sie taktisch sehr nützlich sind, sagt Leighton. "Aber wenn sie nicht Teil einer größer angelegten Militäroperation sind, dürfte ihr strategischer Nutzen nur begrenzt sein."

US-Präsident Donald Trump erklärte, man habe den "terroristischen Abschaum" des IS im Visier gehabt. Die Terroristen hätten vor allem Christen getötet, in einem Ausmaß, das man seit Jahrhunderten nicht gesehen habe.

"Betrachten es als einmalige Angelegenheit"

Aus Sicht von Ex-Offizier Leighton ist der Sinn der Zielauswahl fraglich. "Wir greifen da ein Ziel im Nordwesten von Nigeria an", führt er aus. "Die meisten Angriffe auf Muslime und Christen gleichermaßen passieren aber im Nordosten, meistens verübt von Boko Haram, einer großen Terrororganisation."

Und das sei ein Teil des Problems, sagt Leighton. "Wir begreifen das nicht als eine Sache, die die gesamte Region betrifft, sondern wir betrachten (unsere Attacke) als eine einmalige Angelegenheit. Aber dabei ist nichts hier eine einmalige Angelegenheit."

Ende Oktober hatte Trump erstmals gewarnt, die Christen in Nigeria stünden vor einer "existenziellen Bedrohung". Später sagte der Präsident, man könne "mit gezogenen Waffen" einmarschieren. Und er wies das Pentagon an, Maßnahmen zum Schutz der Christen vorzubereiten. Seit Ende November fliegen die USA Aufklärungsflüge über Nigeria. Kriegsminister Pete Hegseth kündigte gestern Abend weitere Angriffe an.

Nigeria dankt den USA - und widerspricht leise

Unter großem Druck durch die USA stehend, stellte Nigeria den Militäreinsatz als eine gemeinsame Aktion der beiden Länder dar. Laut dem Außenministerium handelte es sich um "Präzisionsschläge" gegen "terroristische Ziele".

Ausdrücklich ordnete die nigerianische Regierung den Angriff nicht als Militäreinsatz zum Schutz von Christen ein. "Das ist kein Problem von Nigeria, und es ist kein Problem zwischen Christen und Muslimen", erklärte Außenminister Yusuf Tuggar bei CNN. "Sondern es ist ein regionales Problem. Wir aber lassen all das beiseite. Wir erkennen an, dass wir die Unterstützung anderer Länder brauchen."

Die Regierung von Nigeria hat die Darstellung, dass Christen in dem Land verfolgt würden, stets zurückgewiesen. Vielmehr würden Konflikte um Ressourcen bewusst verzerrt dargestellt, um sie in das Narrativ religiöser Verfolgung einzufügen. Gleichzeitig versprach Nigeria unter dem Eindruck von Trumps Drohungen, beim Kampf gegen militante Gruppen mit den USA zusammenzuarbeiten.

Syrien: Tote nach Anschlag auf Moschee in Homs

Syrische Sicherheitskräfte begutachten die Schäden nach einer Explosion in der Moschee Imam Ali bin Abi Talib in Homs.
Syrische Sicherheitskräfte begutachten die Schäden nach einer Explosion in der Moschee Imam Ali bin Abi Talib in Homs. (© AP)

In einer alawitischen Moschee in der syrischen Stadt Homs sind während des Freitagsgebets mehrere Menschen bei einer Explosion getötet und verletzt worden. Wer die Bombe gelegt hat, ist noch unklar.

Bei ‍einer Explosion in einer ​Moschee der alawitischen Minderheit in der syrischen Stadt Homs sind mindestens acht Menschen getötet und mehr als 20 verletzt worden. Das sagte ein Vertreter des Gesundheitsministeriums der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana.

Die Stadtverwaltung in Homs teilte mit, ‌ein Sprengsatz sei in der Imam-Ali-bin-Abi-Talib-Moschee ​während des gut ‍besuchten Freitagsgebets detoniert. Die Bombe sei in einer Ecke der Moschee platziert worden, in der sich viele Gläubige aufgehalten haben sollen. Die ‌Sicherheitskräfte hätten das Gebiet abgeriegelt. Zu dem Anschlag bekannt hat sich noch niemand.

Immer wieder konfessionelle Gewalt

Seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Baschar al-Assad, einem Alawiten, im vergangenen Jahr wird Syrien von konfessioneller Gewalt erschüttert. Die jetzige Übergangsregierung wird von Mitgliedern der sunnitischen Mehrheit geführt.

Anfang des Monats wurden in Zentralsyrien ‌zwei US-Soldaten und ein ziviler Dolmetscher bei einem Angriff getötet. Die Behörden ‍machten ein mutmaßliches ​Mitglied der sunnitischen Extremistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) dafür verantwortlich. Die USA starteten daraufhin einen Vergeltungsschlag.

Bayern: Eisbachwelle zurück - aber wohl nicht auf Dauer

Am 26.12.2025 surfen bereits wieder zahlreiche Surfer die beruehmte Eisbachwelle, die wochenlang verschwunden war.
Am 26.12.2025 surfen bereits wieder zahlreiche Surfer die beruehmte Eisbachwelle, die wochenlang verschwunden war. (© picture alliance / SvenSimon | Frank Hoermann)

Sie ist wieder da - die Surfwelle auf dem Münchner Eisbach. In einer nächtlichen Aktion ist sie wieder aufgebaut worden. Zuvor hatte der Surf Club München die "unerfüllbaren Auflagen" der Stadt kritisiert.

Seit dem ersten Weihnachtsfeiertag ist die Eisbachwelle in München provisorisch wieder surfbar. Statt weißem Schaum hat sich wieder eine teils grüne Welle aufgebaut, auf der am Donnerstag einzelne Surfer in schwarzem Neoprenanzug Drehungen vollführten.

An der Brücke vor der Eisbachwelle hängt ein weißes Banner mit der Aufschrift "Just Watch – Merry X-Mas". Wiederbelebt wurde die Welle wohl durch den Einbau eines Brettes, dass an Ketten hängt und nun unter Wasser als Rampe dient. Wer die Vorrichtung eingebaut hat, ist nicht bekannt. Das Referat für Klima- und Umweltschutz teilte auf BR-Anfrage mit, dass die „offensichtlich vorgenommenen Einbauten gemäß der geltenden Allgemeinverfügung widerrechtlich" seien. Allzu lang wird die aktuelle provisorische Surfwelle demnach wohl nicht bestehen können. Münchner Surfer hatten zuvor kritisiert, dass die Behörden "unerfüllbare Auflagen" für die dauerhafte Wiederherstellung der Eisbachwelle geschaffen hätten.

Surfer: Welle nicht ideal, aber surfbar

Einer der ersten Surfer auf der Welle am ersten Weihnachtsfeiertag war der 19-jährge Valentin. "Die Welle ist wieder da, aber sie ist leicht verändert", so der Surfer. Sie sei nicht so ideal, wie sie früher war, da die Welle am linken und rechten Rand mit Weißwasser gebrochen sei. Deshalb sei die Welle gerade noch schwierig zu surfen, sagte Valentin nach ersten Versuchen. Am ersten Weihnachtsfeiertag hätten sich bislang nur wenige Surfer auf die Welle gewagt, da die Bedingungen schwierig waren, so der Schüler. Zum Beispiel sei das rechte Bachufer, von dem die Surfer starten, überfroren gewesen.

Surf Club: Stadt verhindert Welle durch Auflagen

Für einen sogenannten wasserrechtlichen Versuch, etwa eine Rampe im Eisbach, hatte der Surf Club München gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Surfen (IGSM) und Privatpersonen einen Antrag beim städtischen Klima- und Umweltschutzreferat gestellt. Zuletzt wurde aber bekannt, dass die Antragsteller das Verfahren abbrechen, wie der Surf Club München am Donnerstag in einer Presseerklärung mitteilte.

Grund dafür sei "nicht mangelnde Kooperationsbereitschaft, sondern eine behördliche Auflagenpraxis, die faktisch auf Verhinderung angelegt ist", so der Surf Club. Der wasserrechtliche Versuch würde mit ungewöhnlich hohen Auflagen überzogen werden. Dazu gehören würden eine vollständige Haftungsabwälzung, permanente Bereitschaften, technische Nachweise auf dem Niveau von Brücken- oder Staubauwerkerrichtungen, Bauzäune und ein Surfverbot trotz Welle während des Versuchs.

Umweltschutzreferat: Erst Unterlagen prüfen

Ob und wann es mit dem ganz offiziellen Wiederbelebungsversuch der Welle weitergeht, vor allem nach dem abgebrochenen Antrag, ist ungewiss, so das Klima- und Umweltschutzreferat. Denn die Genehmigung der Rampenkonstruktion für den Hauptversuchs sei komplex. Eine Sprecherin des Referats teilte auf BR24-Nachfrage mit, dass die Unterlagen für den wasserrechtlichen Versuch erst von allen Beteiligten auf Vollständigkeit geprüft werden müssen. Diese Entscheidung sei vielschichtig, weil mehrere Fachdienststellen, zum Beispiel das Baureferat, der Denkmalschutz, das Wasserwirtschaftsamt oder Fischereiberechtigte miteinbezogen werden müssen. Außerdem hätten die Antragsteller aus der Surfcommunity bislang nicht die nötigen Unterlagen, etwa zu statischen Nachweisen und eine Haftpflichtversicherung, eingereicht. Das hat das Klima- und Umweltschutzreferat, die sich um den Antrag kümmern, dem BR mitgeteilt. "Die geforderten Auflagen waren den Antragstellern von Anfang an offen kommuniziert und entsprechen einem Standard, der in solchen Verfahren üblich und insbesondere aus Sicherheitsgründen erforderlich ist", so das Umweltschutz-Referat.

Surf Club: Debatte ist nun politisch

Die Stadt sagt also es geht um Sicherheit, die Surfer nennen es eine Blockade. Der Surf Club München zieht daraus folgenden Schluss: "Formal wird eine Genehmigung nicht ausgeschlossen. Faktisch wird sie unmöglich gemacht. Das ist politisch bequem, aber demokratisch problematisch." Der Surf Club sieht die Verantwortung bei der Verwaltung. Diese würde auf maximale Absicherung statt auf verantwortbare Ermöglichung setzten. "Die Debatte ist damit nicht beendet. Sie wird jetzt politisch", schreiben die Surfer.

Eisbachwelle nach Bachauskehr verschwunden

Die Welle ist seit der "Bachauskehr" im Oktober verschwunden. Bei einem sogenannten Vorversuch war es Strömungsexperten der Hochschule München dann gelungen, sie mit Holzbrettern zurückzubringen. Nach der Entfernung der Bretter brach sie allerdings wieder zusammen.

Danach hieß es, dass für den Einbau einer dreiteiligen Rampe etwa drei Monate nötig seien. Dann könne sich stromabwärts eine langsam rotierende Walze bilden, in der sich Kies ablagern könne. Zusätzlich soll Kies in das Bachbett geschüttet werden.

Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.

Quelle: BR24 Radio
26.12.2025 - 13:30 Uhr

Ex-Mitglied von The Cure: Musiker Perry Bamonte mit 65 Jahren gestorben

Perry Bamonte
Perry Bamonte (© AFP)

Er begann seine Karriere als Bühnentechniker und war dann über Jahrzehnte als Multi-Instrumentalist für die britische Rockband The Cure aktiv: Jetzt ist der Musiker Perry Bamonte im Alter von 65 Jahren gestorben.

Der langjährige Gitarrist und Keyboarder der britischen Rockband The Cure, Perry Bamonte, ist tot. Er sei an Weihnachten nach kurzer Krankheit zu Hause gestorben, teilte die Band auf ihrer offiziellen Webseite mit. "Teddy" sei ein warmherziger und wesentlicher Teil der Geschichte der Band gewesen. Er wurde 65 Jahre alt.

Das frühere Bandmitglied und Cure-Mitgründer Lol Tolhurst drückte auf Instagram seine Trauer über Bamontes Tod aus. The Cure wurde 1978 gegründet, das Debütalbum erschien im Jahr darauf. Ihre größten Hits hatte die Band bislang mit "Boys Don't Cry", "Friday I'm in Love" und "Close to Me".

Vom Bühnentechniker zum Gitarristen

Ab 1984 war Bamonte nach Angaben der Gruppe einige Jahre zunächst als Bühnen- und Gitarrentechniker für die Band tätig, 1990 wurde er vollwertiges Mitglied und spielte unter anderem Gitarre, Keyboard und auch Bass auf mehreren Alben, darunter "Wish" (1992) - er absolvierte mehr als 400 Auftritte mit der Band.

2005 verließ er The Cure - Berichten zufolge, weil Frontmann Robert Smith die Gruppe hatte verkleinern wollen. Im Oktober 2022 stand er nach einer Pause von 17 Jahren wieder neben Smith auf der Bühne. Seit der Rückkehr in die Gruppe habe er weitere 90 Shows gespielt, teilte die Band mit. Demnach war sein letztes Konzert im November 2024.

Regionales

Baden-Württemberg: Modellflieger aus Bad Saulgau beklagen hohen Schaden

Globus auf blauem Hintergrund mit tagesschau-Schriftzug
Globus auf blauem Hintergrund mit tagesschau-Schriftzug (© ARD-aktuell)

Über Weihnachten hat mindestens ein Fahrzeug das Gelände der Modellfluggruppe Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen) befahren und tiefe Furchen hinterlassen.

Bis zu 15 Zentimeter tiefe Spuren in der Rasenfläche in den Feuchtwiesen bei der Riedsäge sind die Folge des Befahrens und Driftens. Eine Komplettsanierung des ramponierten Platzes sei nötig, so die Modellfluggruppe Bad Saulgau. Der Schaden liege in hoher vierstelliger Höhe. Die vollständige Behebung werde ein gutes Jahr dauern, der Flugbetrieb sei mindestens ein halbes Jahr eingeschränkt, so der Vereinsvorsitzende Stefan Riederer.

Der Modellflugplatz, der in etwa halb so groß wie ein Fußballplatz ist, sei über die Weihnachtstage oberflächlich wohl gefroren, darunter aber weich gewesen. Für seine Pflege hat der Verein spezielle Geräte. Extra benannte Rasenbeauftragte aus den Reihen des Vereins kümmern sich um die Start- und Landebahn der Modellflugzeuge. Wegen ihrer kleinen Räder müsse der Grund topfeben sein und Golfrasen-Qualität haben.

Betrieb der Modellfluggruppe Bad Saulgau im Jubiläumsjahr in Gefahr

Der Schaden für die Modellfluggruppe sei schmerzlich: Der Verein finanziere sich aus Beiträgen der etwa 50 Mitglieder und erziele Erträge durch die Veranstaltung von Flugtagen. Im Jahr 2026 feiert die Modellfluggruppe Bad Saulgau ihr 50. Jubiläum. Und der im Jubiläumsjahr geplante Flugtag stehe nun auf der Kippe. Die Polizei hat ein Strafverfahren wegen Sachbeschädigung eingeleitet und bittet Zeugen, sich zu melden.

Berlin: Wie aus der Einsamkeit einer Mutter eine App wurde

Eine Frau sitzt mit einem Kinderwagen und Handy in der Hand in einem Park auf einer Bank (
Eine Frau sitzt mit einem Kinderwagen und Handy in der Hand in einem Park auf einer Bank ( (© picture alliance/Willfried Gredler-Oxenbauer)

Obwohl sie permanent zu zwei sind, fühlen sich viele Frauen nach der Geburt eines Kindes einsam. Während die Belastung steigt, gerät die Mutter in den Hintergrund. Julia Laßmann Vater wollte etwas dagegen unternehmen und hat eine App mitentwickelt.

Nach der Geburt eines Kindes fühlen sich vor allem Frauen häufig einsam. Die gewohnte Routine weicht einem fremdbestimmten Tag, soziale Kontakte nehmen ab. Auch Julia Laßmann Vater verspürte in der Elternzeit eine Einsamkeit. Sie ist dem Gefühl proaktiv begegnet und hat sich vernetzt. Daraus entstand eine Geschäftsidee: Gemeinsam mit einer Freundin gründete sie eine Art Facebook für Schwangere und Mütter.

rbb|24: Mit der Geburt eines Kindes ändert sich für viele Eltern alles: Beruf, Hobbys, Freundschaften oder Tagesrhythmus. Ist unsere Vorstellung von Elternschaft verschoben?

Julia Laßmann Vater: Ich glaube, dass unsere Vorstellung von Elternschaft unvollständig ist. Wir wachsen mit sehr idealisierten Bildern von glücklichen Familien auf, die alles souverän unter einen Hut bekommen. Und dann kommt die Realität: Ein Baby stellt das Leben komplett auf den Kopf - emotional, körperlich, mental. Man verliert Routinen, Hobbys, manchmal sogar Freundschaften, weil das Leben plötzlich in einem anderen Takt schlägt. Das heißt aber nicht, dass man sich selbst verliert. Das heißt, dass man eine neue Version von sich findet, die aber Zeit, Unterstützung und ehrliche Geschichten anderer braucht.

rbb|24: Das Bild der glücklichen Familie und der freudestrahlenden Mutter ist in den Köpfen der Gesellschaft und auch in den sozialen Medien sehr präsent. Warum wird so wenig öffentlich über die negativen Aspekte und gerade auch über Einsamkeit gesprochen?

Laßmann Vater: Zum einen ist da dieses Schamgefühl, dass man etwas nicht schafft. Das kennen wir alle, ob beruflich oder privat. Das ist ein krasses Downer-Gefühl. Egal, ob man einen Job nicht bekommt oder eine schlechte Note in der Schule schreibt. Man will dieses Schamgefühl nicht haben, in etwas schlecht zu sein. Deswegen wird das öffentlich auch nicht gezeigt. Zum anderen funktioniert das werbetechnisch nicht so gut. Eine glückliche Familie sieht besser aus und verkauft sich besser. Eine Mama, die Depressionen hat, verkauft sich natürlich nicht gut.

rbb|24: Wird das vielleicht gerade auch bei der Mutterrolle verschwiegen, die quasi "biologisch" mitgegeben wird?

Laßmann Vater: Ja! Vor allem machen die meisten eigentlich alles richtig. Wenn dann aber gezeigt wird, dass man die Küche und auch die Zimmer idealisiert sauber bekommt und auch sonst alles schafft, dann erzeugt das natürlich Druck. Aber eigentlich schaffen die Mamas ja alles super und kriegen die Kinder trotzdem groß. Die meisten werden toll.

rbb|24: Vor allem die ersten Jahre mit Kind sind sehr anstrengend und überlastend. Gerade in dieser Zeit hören Eltern immer wieder den Satz: "Die Tage sind lang, aber die Jahre sind kurz". Hilft der oder ist er eigentlich nur eine Floskel?

Laßmann Vater: Ich kenne den Satz natürlich und er klingt wunderschön. Aber in den Momenten, in denen man völlig übermüdet um drei Uhr morgens ein Baby umherträgt, hilft der ehrlich gesagt nicht. In diesen Momenten sind die Tage einfach nur lang und manchmal total einsam. Da braucht man keine Sprüche, sondern richtige Unterstützung.

rbb|24: Sie waren selbst in Elternzeit. Wie hat sich diese Zeit für Sie angefühlt?

Laßmann Vater: In meiner Elternzeit habe ich etwas erlebt, das ich vorher nicht kannte: dieses permanente On-Sein. Von außen wirkt Elternzeit wie eine Pause, aber innerlich läuft ein 24-7-Betrieb. Man denkt ständig für einen anderen Menschen mit, selbst um drei Uhr morgens. Gleichzeitig hatte ich selten so ein starkes Gefühl von Sinnhaftigkeit in meinem Leben. Dieses kleine Wesen ist komplett auf mich angewiesen und das ist wunderschön, aber auch eine enorme Verantwortung. Diese Mischung aus Glück, Bedeutung und mentaler Dauerbereitschaft hat mich sehr geprägt.

rbb|24: Waren Sie einsam?

Laßmann Vater: Ja, und ich finde es wichtig, das offen zu sagen. Ich war nicht ständig einsam, aber es gab viele Momente, in denen ich mich emotional isoliert gefühlt habe. Obwohl ich ein Baby im Arm hatte, obwohl ich Partner, Familie und Freunde hatte. Diese Form von Einsamkeit ist anders. Sie ist leise, schwer zu greifen und oft begleitet von dem Gefühl, man dürfte sich gar nicht so fühlen.

rbb|24: Wenn man sich eigentlich gar nicht so fühlen dürfte und sowieso auch ständig zu zweit ist, woher kommt dann das Gefühl der Einsamkeit?

Laßmann Vater: Weil körperliche Nähe nicht automatisch emotionale Nähe bedeutet. Ein Baby erfüllt einen, aber es beantwortet keine Fragen. Es hört nicht zu, es spiegelt nicht zurück. Gleichzeitig verliert man viele der Beziehungen und Routinen, die vorher Halt gegeben haben: Gespräche im Büro, spontane Treffen, das Gefühl, Teil einer Welt zu sein, die über den eigenen Haushalt hinausgeht. Dazu kommt gesellschaftlicher Druck. Man soll glücklich, dankbar und erfüllt sein. Und dieses Bild macht es schwer, über Überforderung und Zweifel zu sprechen. Und genau das verstärkt Einsamkeit.

rbb|24: Sie haben aus dem eigenen Gefühl der Einsamkeit heraus gemeinsam mit einer Freundin eine App entwickelt. Wie war der Weg dahin?

Laßmann Vater: Ich habe mir irgendwann gedacht: Geteiltes Leid ist halbes Leid. Also habe ich einen Beitrag auf meinem Facebook-Profil gepostet, dass sich Mamas bei mir auf der Dachterrasse treffen können. Und plötzlich standen da wirklich 30 Frauen mit ihren Babys vor meiner Tür. Da wurde mir klar: Ich bin nicht allein und wir sitzen alle im gleichen Boot. Wir sprechen nur viel zu selten darüber. Durch diese Aktion ist dann Charlotte [von Gablenz, App-Mitgründerin, Anm.d.Red.] auf mich aufmerksam geworden. Und sie erzählte mir von der Idee, eine Plattform zu bauen, die Mütter und Schwangere auf moderne Weise verbindet. Das war ein Matching-Gefühl und zack waren da zwei Frauen und eine Vision: Eine App zu entwickeln, die all das möglich macht, was wir uns selbst sehr gewünscht hätten - also unkomplizierten Austausch, Verbindung auf Augenhöhe und Unterstützung auf dieser wilden Reise ins Muttersein. Das war sozusagen die Geburtsstunde von "Momunity".

rbb|24: Die App funktioniert über das Handy. Das suggeriert immer eine Nähe zu anderen, ist aber eigentlich auch eine Entfernung. Warum funktioniert die App Ihrer Meinung trotzdem?

Laßmann Vater: Weil man in der Situation abgeholt wird, in der man sich gerade befindet. Wenn man zum Beispiel eine Freundin sucht, kann man bei uns in der App sogar in der direkten Nachbarschaft eine finden. Man wird aber auch dann abgeholt, wenn man nur leise mitlesen möchte. Wir haben viele Fragen und Antworten, einen Newsfeed und viele Gruppen. Man kann ganz gezielt nach etwas suchen, das einen gerade beschäftigt, aber auch einfach nur nachlesen. Das sind authentische Mütter und keine KI [künstliche Intelligenz, Anm.d.Red.]. Das sind echte Meinungen, echte Gefühle und echte Erfahrungen aus der Realität und das hilft enorm.

rbb|24: Wie kann man denn Mütter generell besser unterstützen? Mit mehr Wahrnehmung, mehr Austausch oder gibt es da noch etwas ganz anderes?

Laßmann Vater: Es braucht drei Dinge: Sichtbarkeit, Räume und Entlastung. Sichtbarkeit heißt, wir reden öffentlich über Einsamkeit im Wochenbett, über mentale Last, über den Druck, alles allein zu schaffen. Je normaler das wird, desto weniger schämen sich Mütter dafür. Räume heißt, Orte online und offline zu schaffen, in denen Mütter sich wirklich begegnen können. Also nicht nur Small Talk, sondern ehrlicher Austausch. Ein "Wie geht es dir wirklich?" macht mehr Unterschied, als man denkt. Und Entlastung heißt, politische und strukturelle Lösungen zu bieten: gute Betreuung, flexible Arbeitsmodelle, echte Unterstützungssysteme. Einsamkeit entsteht da, wo Menschen alles allein tragen müssen.

Mit Julia Laßmann Vater sprach Lisa Schwesig für rbb|24.

Brandenburg, Berlin: Über 500 Unfälle in Berlin - Glatteis auch in der Nacht zu Sonntag

Autos warten am späten Abend des 26.12.2025 bei glatten Straßen an einer Ampel Richtung A100 vor dem Berliner ICC in Charlottenburg (Quelle: rbb / Schneider).
Autos warten am späten Abend des 26.12.2025 bei glatten Straßen an einer Ampel Richtung A100 vor dem Berliner ICC in Charlottenburg (Quelle: rbb / Schneider). (© rbb / Schneider)

Temperaturen unter dem Gefrierpunkt und leichte Niederschläge führen zu sehr rutschigen Straßen und Wegen in Berlin und Brandenburg. Es gab bereits am Samstag hunderte Unfälle. In der Nacht soll es erneut Glatteis geben.


  • Deutscher Wetterdienst warnt erneut vor glatten Straßen und Wegen

  • Hunderte glättebedingte Unfälle am Samstag durch Stürze und Zusammenstöße

  • Leichte Verzögerungen am Flughafen BER durch den Frost

Wer an diesem Wochenende in Berlin und Brandenburg unterwegs ist, muss sich weiter vor glatten Wegen und Straßen in Acht nehmen. Am Samstag kann es vereinzelt etwas Sprühregen geben, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) mitteilte. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 1 und 3 Grad.

In der Nacht zu Sonntag sei dann gebietsweise Glätte durch überfrierende Nässe möglich, im südlichen Brandenburg könne es Glatteis durch gefrierenden Sprühregen geben. Die Temperaturen sinken auf minus 2 bis minus 5 Grad.

Allein in Berlin am Samstag hunderte Unfälle

Auch die Feuerwehr hatte gemahnt, vorischtiger zu fahren. Bis Samstagmittag müsse im gesamten Stadtgebiet mit glatten Straßen und Wegen gerechnet werden, teilte die Feuerwehr in einer Warnung mit. "Vermeiden Sie nach Möglichkeit nicht notwendige Aufenthalte im Freien."

Allein in Berlin wurden zwischen Freitagnachmittag und Samstagmorgen der Polizei 565 Verkehrsunfälle gemeldet. Zum Vergleich: Einen Tag vorher waren bei der Polizei im gleichen Zeitraum nur 152 Unfälle gemeldet worden.

Feuerwehr an der Belastungsgrenze - Potsdamer Busverkehr zeitweise eingestellt

Die Feuerwehr hat zusätzliche Rettungswagen im Einsatz und befindet sich laut dem Sprecher nahe der Belastungsgrenze.

In der Rettungsstelle des Unfallkrankenhauses Berlin wurden am Samstagvormittag mehr als 30 Patientinnen und Patienten behandelt, die auf glatten Straßen und Wegen gestürzt sind.

Wie eine Sprecherin der rbb24 Abendschau mitteilte, müssen vor allem Brüche behandelt werden, aber auch Platzwunden sowie Schädel-Hirn-Traumata. Unter den Betroffenen seien viele Radfahrer.

In Potsdam fuhren am Samstagmorgen und -vormittag wegen des Wetters keine Busse. "Witterungsbedingt ist der Busverkehr im Stadtgebiet Potsdam aktuell eingestellt", hieß es von den Stadtwerken Potsdam [swp-potsdam.de].

Leichte Verspätungen am Flughafen

Wegen der Minusgrade müssen sich zudem Reisende am Hauptstadtflughafen BER auf kleinere Verspätungen einstellen. Mehrere Pilotinnen und Piloten hätten sich dazu entschieden, vor dem Start ihre Maschine zu enteisen, was zu leichten Verzögerungen beim Abflug führen kann, teilte ein Sprecher des Flughafens am Samstag auf Anfrage mit. Starke Verspätungen habe es jedoch nicht gegen.

Massenkarambolage mit zwölf Autos

Den größten Einsatz in Berlin gab es am Freitagabend in der Märkischen Allee, Ecke Bentschener Weg, als zwölf Autos ineinanderfuhren. Dort blieb es beim Blechschaden.

Auch aus Brandenburg wurden deutlich mehr Unfälle gemeldet als sonst, insgesamt 120 von Freitagabend bis Samstagmorgen. 19 Menschen seien verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher. Auf der A113 kam es laut der Polizeidirektion Süd in der Nacht zu fünf Glätte-Unfällen und auf der A13 zu drei derartigen Unfällen. Dabei wurden zwei Personen leicht verletzt, eine davon kam ins Krankenhaus in Berlin-Neukölln.

Schneeregen in der Nacht zu Dienstag möglich

Am Sonntag soll dann wieder die Sonne rauskommen. Die Temperaturen erreichen um die 3 Grad. In der Nacht zu Montag soll es weitgehend niederschlagsfrei bleiben. Die Temperaturen fallen auf minus 1 bis 4 Grad.

Am Montag bleibt es ebenfalls meist trocken. Der DWD rechnet mit Höchstwerten von 3 bis 5 Grad. In der Nacht zu Dienstag sei gelegentlich Schneeregen oder Schneefall möglich. Die Temperaturen sinken auf bis zu minus 2 Grad, auch dann bestehe Glättegefahr.

Hessen: Nach Notruf: Patient in Uniklinik Gießen von Polizei erschossen

"Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH" steht auf einem Schild vor dem Uniklinik-Gebäude
"Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH" steht auf einem Schild vor dem Uniklinik-Gebäude (© picture alliance/dpa | Sebastian Gollnow)

Nach dem Polizei-Einsatz im Universitätsklinikum Gießen mit einem Toten laufen die Ermittlungen. Das Klinikpersonal hatte den Notruf gewählt, weil es von einem Patienten bedroht wurde.

Das hessische Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen nach dem tödlichen Polizei-Schuss in Gießen übernommen. Das ist bei solchen Fällen aus Neutralitätsgründen üblich.

Die genauen Hintergründe und der Einsatzablauf seien Bestandteil der laufenden Ermittlungen, sagte ein LKA-Sprecher nach dem Vorfall am zweiten Weihnachtsfeiertag im Universitätsklinikum Gießen.

Was bisher bekannt ist: "Psychischer Ausnahmezustand"

Nach ersten Erkenntnissen war der tödliche Schuss aus einer Schusswaffe der Polizei am Freitag gegen 16 Uhr gefallen. Zuvor war bei der Polizei ein Notruf des Klinikpersonals eingegangen, wie LKA und Staatsanwaltschaft Gießen mitteilten.

Dieses habe angegeben, dass es von einem Patienten mit einer Schere bedroht werde. Einsatzkräfte der Polizei trafen laut Mitteilung auf den Patienten, der sich "in einem psychischen Ausnahmezustand befand".

Zeugensuche und Spurensicherung

Nach aktuellem Stand der Ermittlungen habe der 33-Jährige die Einsatzkräfte mit einer Schere angegriffen. Deshalb habe die Polizei geschossen. In welchem Bereich der Klinik der Einsatz stattfand, wurde nicht mitgeteilt.

Im Zuge der Ermittlungen würden Zeugen vernommen und Tatortspuren gesichert, berichteten die Ermittler. Die Leiche werde obduziert. Mit weiteren Erkenntnissen ist voraussichtlich frühestens am Montag zu rechnen.

Kliniken reagieren mit Schutzkonzepten

Immer wieder berichten Ärztinnen, Ärzte, Pflegepersonal und Rettungskräfte über verbale und körperliche Angriffe durch Patienten oder deren Angehörige. In Darmstadt wurde zuletzt ein Arzt schwer verletzt.

In Hessen haben inzwischen mehrere Kliniken Schutzmaßnahmen eingeführt: bauliche Anpassungen, technische Hilfsmittel oder Kooperationen mit der Polizei.

Am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) beispielsweise sind Deeskalationsschulungen und der zeitweise auch verstärkte Einsatz von Security-Mitarbeitern üblich. Hinzu kommen Fluchträume, Kameraüberwachung, Notsignalgeber und nur mit Code oder Schlüssel zu öffnende Notaufnahme-Zugänge.

Nordrhein-Westfalen: Deutscher Wetterdienst warnt vor glatten Straßen in NRW

Autos sind bei Dunkelheit auf den glatten Autobahnstraßen unterwegs
Autos sind bei Dunkelheit auf den glatten Autobahnstraßen unterwegs (© dpa / Christoph Reichwein)

Der Deutsche Wetterdienst warnt am Samstag und Sonntag für ganz Nordrhein-Westfalen vor möglicher Glätte auf den Straßen.

Grund ist feuchte Luft, die mit Hochnebel aus Niedersachsen reinzieht. In Verbindung mit den kalten Böden - vielerorts gab es vergangene Nacht Bodenfrost - kann es stellenweise glatt werden. Zunächst vor allem in Ostwestfalen, später im Münster- und Sauerland.

Auf der A30 zwischen Gohfeld und Löhne gab es am Nachmittag bereits ein Unfall auf eisglatter Fahrbahn. Die Polizei sagt, dass dort ein Auto in die Leitplanke gekracht ist. Verletzt wurde niemand.

Zwei Unfälle auf Siegener Stadtautobahn

Bereits in der Nacht zu Samstag war es auf der Siegener Stadtautobahn kurz nacheinander zu zwei Glätte-Unfällen gekommen. Eine Frau war auf der glatten Fahrbahn mit ihrem Auto gegen die Mittelplanke geprallt. Ein Rettungswagen kam auf dem Weg zu einem anderen Einsatz vorbei und sicherte die Unfallstelle ab.

Während die Einsatzkräfte die Fahrerin im Rettungswagen behandelten, fuhr ein anderes Auto dort rein. Laut Polizei hatten die Winterreifen des Fahrers nicht mehr viel Profil. Die beiden Fahrer und drei Rettungsdienstmitarbeiter wurden verletzt und kamen ins Krankenhaus.

Unfälle am Freitag

Auch in der Nacht zu Freitag war es auf einigen Straßen im Westen schon glatt. Auf der A1 bei Remscheid kam es dadurch zu zahlreichen Unfällen, woraufhin die Polizei die Autobahn zeitweise sperrte.

Nach Angaben der Autobahnpolizei Köln ereigneten sich die Unfälle zwischen Wermelskirchen und Remscheid auf einer Strecke von rund acht Kilometern. Auf Brückenabschnitten sei es besonders gefährlich gewesen.

"Die Glätte ist ganz plötzlich eingetreten", erklärte Polizeisprecherin Silvia Daners. "Kalte Luftfeuchtigkeit hat dafür gesorgt, dass die Fahrbahn in kurzer Zeit spiegelglatt wurde."

Zwei Autos ausgebrannt

In einem Fall brannten zwei Autos nach einer Kollision nahe Remscheid aus. Vier Menschen erlitten dabei leichte Verletzungen, sagte die Feuerwehr. Die Autos wurden gelöscht.

Auch auf der A45 kam es zu mehreren kleinen Unfällen. Auf der A46 ziwschen Wuppertal-Varresbeck und Sonnborner Kreuz verunfallte ein Auto auf der glatten Fahrbahn. Auf der A52 zwischen Essen-Kettwig und Kreuz Breitscheid kam es zu mehreren Glätteunfällen hintereinander.

Wintereinbruch zum Jahreswechsel

Die Gefahr, dass es auch nach dem Wochenende auf den Straßen in NRW glatt wird, ist hoch. Denn laut DWD deutet sich zum Jahreswechsel ein Wintereinbruch an.

Demnach dringt kommende Woche Polarluft nach Deutschland vor. Damit erreichen das Land auch "Niederschläge, die zunehmend bis in tiefe Lagen als Schnee fallen können". Zum Jahreswechsel sei damit "ein markanter Wintereinbruch durchaus möglich". Wo genau, ist noch unklar.

Tipps für Autofahrer und Fahrradfahrer bei Glätte und Schnee findet ihr hier:

Unsere Quellen:

  • WDR-Verkehrsredaktion
  • WDR-Wetterredaktion
  • Deutscher Wetterdienst (DWD)
  • Nachrichtenagentur dpa

Rheinland-Pfalz: Mehrere Unfälle wegen Glatteis in der Region Wittlich

Verkehrsschild Vorsicht Straßenglätte an einer befahrenen Straße (Symbolbild Glatteis)
Verkehrsschild Vorsicht Straßenglätte an einer befahrenen Straße (Symbolbild Glatteis) (© picture-alliance / Reportdienste, picture alliance / Wolfgang Maria Weber | Wolfgang Maria Weber)

Am zweiten Weihnachtsfeiertag hat es rund um Wittlich mehrere Glatteis-Unfälle gegeben. Dabei entstanden zum Teil erhebliche Sachschäden, es wurde aber niemand schwer verletzt.

Auf der Landstraße 50 in der Nähe von Dreis (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist eine 23-Jährige am Freitagabend ins Schleudern gekommen. Ihr Fahrzeug kollidierte mit dem Bordstein, überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Die Fahrerin wurde laut Polizei bei dem Unfall nicht verletzt.

Ebenfalls am Freitagabend geriet eine 22-jährige Frau auf der B50 in Richtung Platten (Kreis Bernkastel-Wittlich) wegen des Glatteises ins Schleudern und stieß frontal mit einem anderen Fahrzeug zusammen. Der 19-Jährige Fahrer, seine Beifahrerin und die 22-Jährige Fahrerin wurden dabei leicht verletzt, teilte die Polizei mit. An beiden Fahrzeugen sei ein erheblicher Sachschaden entstanden. Zur Schadenshöhe machte die Polizei keine Angaben.

Zwei Autofahrer kamen in der Nacht von der Fahrbahn ab

Auch in der Nacht von Freitag auf Samstag gab es weitere Unfälle in der Region Wittlich. In einer Rechtskurve in Manderscheid (Kreis Bernkastel-Wittlich) kam eine 40-jährige Frau mit ihrem Auto aufgrund der glatten Straße von der Fahrbahn ab. Dabei stieß sie mit einer Hauswand zusammen, verletzt wurde dabei niemand. Zudem kam in der Nähe von Wittlich ein 19-jähriger Mann mit seinem Fahrzeug von der Fahrbahn ab und landete im Straßengraben. Auch er wurde nicht verletzt.

Weiterhin Frost und Glättegefahr in RLP

Nicht nur in Rheinland-Pfalz, auch in anderen Teilen Deutschlands gab es glatte Straßen. Der Deutsche Wetterdienst warnte bereits seit Freitagabend vor Glätte, vor allem im Norden und Osten Deutschlands. In Norddeutschland gab es zahlreiche Unfälle aufgrund von Glätte, dabei wurden mehrere Menschen verletzt.

In der kommenden Nacht gibt es in Rheinland-Pfalz Frost. Laut DWD besteht örtlich Glättegefahr.

Saarland: SV Elversberg lehnt offenbar Millionenangebot für Ebnoutalib ab

Younes Ebnoutalib
Younes Ebnoutalib (© IMAGO / Revierfoto)

Der Fußball-Zweitligist SV Elversberg hat offenbar ein Transferangebot für den Torjäger Younes Ebnoutalib abgelehnt. Nach einem Bericht der Bild-Zeitung soll Eintracht Frankfurt für den Stürmer 6,5 Millionen Euro geboten haben.

Die Transfergerüchte um den Elversberger Shootingstar Younes Ebnoutalib halten sich schon länger. Als aktueller Toptorjäger der 2. Bundesliga weckt er wohl Begehrlichkeiten bei mehreren renommierten Clubs - darunter Eintracht Frankfurt.

Wie die Bild-Zeitung berichtet, soll der Bundesligist nun mit einem ersten Angebot über 6,5 Millionen Euro allerdings bei SVE-Sportvorstand Ole Book abgeblitzt sein. Gesprächsbereit ist man in Elversberg demnach wohl ab einer Summe von zehn Millionen Euro. Diese Summe soll der VfL Wolfsburg dem Bericht zufolge zumindest mündlich in Aussicht gestellt haben.

Für 50.000 Euro aus Gießen gekommen

Der 22-jährige Ebnoutalib führt zurzeit die Torschützenliste in der Zweiten Bundesliga mit 12 Treffern an. Der Stürmer kam im vergangenen Winter für 50.000 Euro vom Regionalligisten FC Gießen nach Elversberg.

Stürmerproblem bei der Eintracht

Eintracht Frankfurt hätte dringend Verstärkung für die Offensive nötig. Nationalspieler Jonathan Burkardt sowie Routinier Michy Batshuayi fehlen derzeit noch verletzt. Der Franzose Elye Wahi, der Anfang 2025 nach Frankfurt gewechselt war, hat sich bislang als Transfer-Flop erwiesen.

Sachsen-Anhalt: Mann und Hund brechen auf Eisfläche in Halle-Ammendorf ein

Ein Krankenwagen fährt mit Blaulicht durch eine Straße zu einem Einsatz
Ein Krankenwagen fährt mit Blaulicht durch eine Straße zu einem Einsatz (© IMAGO/Maximilian Koch)

In Halle ist es am zweiten Weihnachtstag zu einem größeren Rettungseinsatz gekommen. Wie die Stadt mitteilte, war ein Mann mit seinem Hund auf einer Eisfläche der Weißen Elster eingebrochen und ins eiskalte Wasser gestürzt.

Ein Mann und sein Hund sind am zweiten Weihnachtstag auf der Weißen Elster in Ammendorf ins Eis eingebrochen. Nach Angaben der Stadt Halle ereignete sich der Vorfall gegen Mittag in Höhe der Schafbrücke. Die Berufsfeuerwehr und die Freiwillige Feuerwehr Halle rückten sofort aus. Auch ein Rettungshubschrauber kam zum Einsatz.

Der Mann konnte aus dem eiskalten Wasser geborgen und dem Rettungsdienst übergeben werden. Er wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Der verletzte Hund kam zur Behandlung zu einem Tierarzt.

Stadt warnt vor dünner Eisschicht

Die Stadt Halle warnt eindringlich vor dem Betreten von Eisflächen. "Das Eis ist nicht tragfähig und kann unvermittelt brechen – mit lebensbedrohlichen Folgen", heißt es in einer Mitteilung.

Thüringen: 64-Jähriger tot in Erfurt aufgefunden

Polizeiabsperrband an Hausdurchgang
Polizeiabsperrband an Hausdurchgang (© Marcus Scheidel)

Passanten haben am zweiten Weihnachtsfeiertag einen toten Mann mit Gesichtsverletzungen im Erfurter Stadtteil Rieth entdeckt. Eine Obduktion soll die Todesursache klären.

Im Erfurter Stadtteil Rieth ist am zweiten Weihnachtsfeiertag ein Toter gefunden worden. Nach Angaben der Polizei lag der 64-jährige Mann im Bereich eines Nebengebäudes der Vilnius-Passage.

Obduktion am Montag

Der Mann habe Verletzungen im Gesicht aufgewiesen, sagte ein Polizeisprecher. Ob diese Verletzungen durch einen Sturz verursacht wurden oder durch Gewalteinwirkung, müsse eine Obduktion am Montag klären.

Passant entdeckt Leiche

Der 64-Jährige war Freitagvormittag im Stadtteil Rieth in der Nähe der Vilnius-Passage von einem Passanten tot aufgefunden worden. Diese versuchte noch, den Mann zu reanimieren und verständigte die Polizei. Die Ermittlungen laufen.

Hamburg: Kommunikation, Content und KI: Hacker-Szene berät wieder in Hamburg

Ein Teilnehmer des Kongresses des CCC tippt auf seinem Computer.
Ein Teilnehmer des Kongresses des CCC tippt auf seinem Computer. (© Daniel Bockwoldt)

In Hamburg trifft sich von heute an wieder der Chaos Computer Club zu seinem Jahreskongress. Es gilt als größtes Hackertreffen in Europa und findet zum 39. Mal statt. Erwartet werden 16.000 Cyber-Aktivistinnen und -Aktivisten sowie Technologie-Interessierte.

Künstliche Intelligenz und die Macht von KI-Unternehmen - zwei Themen, die beim jährlichen Hackertreffen in Hamburg im Mittelpunkt stehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen zum Beispiel darüber diskutieren, wie groß die Macht von KI-Konzernen ist und wie die EU Künstliche Intelligenz regulieren sollte. Auf der Agenda steht auch die Frage, wie deutsche Behörden KI nutzen können.

Hamburger Kongress befasst sich mit Sicherheitslücken

So hat sich die Techjournalistin Chris Köver mit dem Einsatz der Spähsoftware Cellebrite in deutschen Ausländerbehörden beschäftigt. Diese Software wird von verschiedenen Bundesländern eingesetzt, um Handys von Geflüchteten zu durchsuchen. Und Digital-Forscherin Katika Kühnreich sprach in ihrem Vortrag über eine mögliche digital-autoritäre Zukunft, die sich KI-Unternehmer wie Sam Altman und Elon Musk vorstellen. In weiteren Talks geht es etwa um eine Sicherheitslücke beim Deutschlandticket, durch die ein Betrug in Millionenhöhe ermöglicht wurde, und darum, wie die Internetzensur in China umgangen werden konnte.

Machtverschiebung durch KI - sie gilt allerdings nicht nur für den politischen Bereich. Laut CCC-Sprecher Linus Neumann sind Internetgiganten wie Meta, OpenAI und Google durch KI noch mächtiger geworden. Deshalb setzt er sich für einen "Internet-Independence Day" ein. Nutzer und Nutzerinnen sollen einmal im Monat dazu motiviert werden, auf sicherere Alternativen zu wechseln.

Digitale Kunst Thema bei Chaos Computer Club

Auch wie deutsche Online-Glücksspielseiten Suchtverhalten auslösen können, wird dieses Jahr Thema sein. Darüber hinaus präsentieren die Veranstalter Kunstwerke, die meist eine Mischung aus Programmierung und digitaler Kunst erlebbar machen. Der Chaos Communication Congress in der Hamburger Messe geht noch bis einschließlich Dienstag an.

Mecklenburg-Vorpommern: Historisches Schifffahrtsmuseum in Rostock schließt

Das baufällige, ehemalige Schifffahrtsmuseum in Rostock.
Das baufällige, ehemalige Schifffahrtsmuseum in Rostock. (© Screenshot)

Zum Ende des Jahres wird das alte Schifffahrtsmuseum am Rostocker Steintor wegen Baumängeln geschlossen.

Das alte Schifffahrtsmuseum am Steintor in Rostock schließt zum Jahresende. Grund sind erhebliche Baumängel. Die Stadt sucht nach Möglichkeiten, die Sanierung des Hauses zu finanzieren. Dafür ist ein Nutzungskonzept erforderlich. Drei Vereine müssen das historische Gebäude im Stadtzentrum zum Ende des Jahres verlassen: Die Societät maritim e.V., der Förderkreis Luft- und Raumfahrt und der Arbeitskreis Hochseefischerei. Wegen erheblicher Baumängel dürfe das Gebäude dann von Besuchern nicht mehr betreten werden, so die Stadtverwaltung. Die Exponate sollen als Übergangslösung noch im Gebäude verbleiben können, sagt Anne-Katrin Bicher, Leiterin des Rostocker Kulturamts. Ein Nutzungskonzept der Stadt, das die Grundlage für eine mögliche Sanierung bilden soll, könne wegen der hohen Anforderungen und Expertise voraussichtlich erst im Sommer 2027 fertiggestellt werden, so Bicher. Die Vereine suchen nun nach anderen Räumlichkeiten für die Exponate, wollen aber weitermachen.

Niedersachsen: Gewaltsamer Tod von Mutter in Apensen: Ex-Partner stellt sich

Mitarbeiter der Spurensicherung stehen vor einem Wohnhaus in Apensen.
Mitarbeiter der Spurensicherung stehen vor einem Wohnhaus in Apensen. (© JOTO)

Nach dem gewaltsamen Tod einer vierfachen Mutter in Apensen (Landkreis Stade) hat sich nun der gesuchte Ex-Partner gestellt. Er steht im Verdacht, die 40-Jährige mit mehreren Messerstichen getötet zu haben.

Kurz nach der Tat, die sich am 19. Dezember ereignet hatte, hatte die Polizei den 57-Jährigen zur bundesweiten Fahndung ausgeschrieben. Der Fahndungsdruck sei offenbar so groß gewesen, dass sich der Mann am Samstagvormittag zusammen mit einem Anwalt beim Amtsgericht Buxtehude gestellt habe, hieß es von der Polizei. Haftbefehl gegen ihn war bereits zuvor erlassen worden, sodass er festgenommen wurde.

Verdächtiger äußert sich nicht zum Tathergang

Bei der Polizei in Stade wurde er anschließend vernommen. Angaben zum Tathergang und zu den Umständen machte er laut Polizei nicht. Weitere Einzelheiten nannten die Beamten nicht und verwiesen auf das laufende Verfahren. Es werde weiter ermittelt. Der 57-Jährige wurde im Anschluss zur Untersuchungshaft in eine niedersächsische Justizvollzugsanstalt gebracht.

An der Haustür auf 40-Jährige eingestochen

Der Mann steht im Verdacht, am 19. Dezember um 8 Uhr am Morgen in der Stader Straße an der Haustür seiner Ex-Partnerin geklopft zu haben. Als sie ihm die Tür geöffnet habe, habe er mehrfach auf sie eingestochen. Danach sei er geflohen. Die vierfache Mutter war laut Polizei nach dem Angriff mit lebensgefährlichen Verletzungen in ein Krankenhaus gekommen und dort trotz einer Notoperation gestorben. Zeugenaussagen brachten die Beamten anschließend auf die Spur des Ex-Partners.

Tötungsdelikt in Apensen? Paar hatte vier gemeinsame Kinder

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei lebte das Paar getrennt und hatte vier gemeinsame Kinder im Alter zwischen 6 und 20 Jahren. Die drei minderjährigen Kinder wurden nach der Tat zunächst von der Polizei in Obhut genommen und unter anderem von einem Notfallseelsorger betreut. Zum Tatzeitpunkt waren sie nicht im Haus. Um ihre weitere Unterbringung wollte sich das Jugendamt kümmern.

Schleswig-Holstein: Nach Weihnachten: Shoppingcenter erwartet Umtausch-Ansturm

Menschen gehen mit Einkaufstüten durch eine Straße
Menschen gehen mit Einkaufstüten durch eine Straße (© IMAGO )

Nach dem Weihnachtsgeschäft startet nun das große Umtauschen vieler Geschenke in SH. Doch: Jedes Geschäft entscheidet aber selbst, ob und wie lange umgetauscht werden kann. Für defekte Geräte oder Onlinekäufe gelten andere Regeln.

Der 27. Dezember ist traditionell der Umtauschtag von Weihnachtsgeschenken, die nicht gefallen, gepasst haben oder doppelt sind. Das Shoppingcenter Holsten-Galerie in Neumünster erwartet rund 30.000 Besucherinnen und Besucher - etwa 65 Prozent mehr als üblich. Laut einer Yougov-Umfrage hat jeder Zweite in Schleswig-Holstein schon einmal Weihnachtsgeschenke umgetauscht. Doch ein Recht auf Umtausch gibt es im stationären Handel nicht.

Andere Regeln für defekte Geschenke und Onlinekäufe

Jedes Geschäft entscheidet selbst, ob und wie lange Geschenke umgetauscht werden können, so der Handelsverband Schleswig-Holstein. Ausgeschlossen sind aber meist verderbliche und personalisierte Waren oder Hygieneartikel ohne Originalverpackung. Sollte ein Geschenk allerdings defekt sein, gilt natürlich die gesetzliche Gewährleistung von bis zu zwei Jahren. Im Onlinehandel gilt übrigens meist ein 14-tägiges Widerrufsrecht, ohne Angabe von Gründen.

Auch wenn laut Handelsverband heute einer der geschäftigsten Shoppingtage ist, werden doch nur rund fünf Prozent der Weihnachtsgeschenke umgetauscht.